Euthanasie
Die Euthanasie- eine schwierige
Entscheidung
Die
Entscheidung zur Euthanasie ( oder des schmerzlosen Todes) eines
Tieres sollte immer mit Bedacht gefällt werden. Es kann die Zeit
kommen, in der man, sei es aus tierschützerischen, medizinischen
oder auch Sicherheitsgründen in Erwägung ziehen muss, sich
auf diese Weise von seinem Tier zu trennen. Die richtige Wahl ist
unmissverständlich diejenige, die im besten Interesse des
Pferdes steht.
Schätzen Sie die Situation ein
Einige der häufigsten Gründe, bei welchen eine Euthanasie in betracht gezogen werden sollte:
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Unheilbare, fortschreitende Erkrankungen
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Unheilbare, übertragbare Infektionskrankheiten
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Chronische , nicht therapierbare lahmheiten
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Inoperable Koliken
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Neugeborene Fohlen mit erheblichen Missbildungen
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Schwäche im hohen Alter
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Starke traumatische Verletzungen
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Gefährliche Verhaltenäußerungen
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Übermäßig hohe finanzielle Belastung für eine Therapie, die keine ausreichende Prognose bietet
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Übermäßiges Leiden jeglicher Art
Jeder Fall ist in sich einmalig. Sogar in ähnlichen Situationen mit ähnlicher Diagnose ist die entscheidung für oder gegen eine Euthanasie äußerst individuell.
Die Euthanasie ist ein höchst emotionales Ereignis.
Es ist daher wichtig, dass Sie die Situation auch mit Ihren Tierarzt ausführlich besprechen. Folgende Fragen werden Ihnen helfen, die richtige Entscheidung für Sie und Ihr Pferd zu fällen, egal ob es sich um einen Unfall oder um eine chronische, unheilbare Erkrankung handelt.
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Wie lauten die Prognosen für eine genesung oder zumindest eine akzeptable Rückkehr in das Alltagsleben?
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Leidet Ihr Tier?
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Ist das Pferd physisch oder psychisch beeinträchtigt oder zeigt es Interesse und Lebenswillen?
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Welche spezielle Pflege wird das Pferd benötigen, und wie werden Sie den Bedürfnissen gerecht?
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Können Sie es sich leisten das Pferd weiter zu versorgen?
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Was sind die Alternativen?
Die Tierarzt-Besitzer-Beziehung
Als Pferdebesitzer haben Sie die Verantwortung, das Schicksal ihres Tieres zu bestimmen. Ihr Tierarzt kann Ihnen lediglich die medizinischen Informationen über das zugrunde liegende Leiden näher bringen und Ihnen helfen, die Prognosen ihres Pferdes besser einzuschätzen. Ihr Pferdepraktiker kann mit Ihnen das Vorgehen erötern, Trost spenden und Hilfe anbieten.
Ihr Tierarzt kann Ihnen jedoch nicht Ihre Entscheidung für oder gegen eine Euthanasie abnehmen. Aus diesem Grund müssen Sie zu einer Entscheidung finden, die Sie als die Richtige für sich und insbesondere ihr Pferd einschätzen.
Nur in extrem Notfallsituationen entscheidet der Tierarzt zum Besten des Tieres ohne sich mit dem Besitzer zu beraten. Ein Bsp. Hierfür ist der Ausbruch eines Pferdes auf eine Schnellstraße mit Unfallfolge. Ein Tierarzt könnte sich entscheiden, unter Benachrichtigung der örtlichen Behörden ein schwer verletztes Tier zu euthanasieren, um dessen Leiden zu beenden. Aber solche Fälle sind Gott sei Dank selten.
Beachten
Sie, dass der Tierarzt nach seinem medizinischen Sachverstand handeln
muss. Ein Tierarzt könnte also eine Euthanasie ablehnen, falls
ihm diese unnötig oder ungerechtfertigt erscheint. Ebenso ist es
dem Tierarzt möglich einzuschreiten, falls ein Besitzer das
Leiden oder Sterben seines Pferdes unnötig verlängert.
Planung
und Vorbereitung
Wenn Sie und ihr Tierarzt sich schließlich auf eine Euthanasie als die beste Wahl verständigt haben, ist es wichtig, dass Sie sich so gut es geht vorbereiten.
Die folgenden Tipps können helfen:
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Legen Sie fest, wann und wo es für Sie, den Tierarzt und das Pferd am besten passt. Bedenken Sie, das der Abtransport des euthanasierten Pferdes sichergestellt und so einfach wie möglich sein sollte.
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Falls Sie ihr Pferd in einem Fremdstall eingestellt haben, unterrichten Sie bitte den Stallbesitzer über die Euthanasie
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Entscheiden Sie, ob Sie während der Euthanasie anwesend sein wollen. Nu Sie wissen, was für Sie richtig oder falsch ist.
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Bitte haben Sie Verständniss, dass Ihr Tierarzt aus Sicherheitsgründen nicht zulassen wird, dass Sie während des Ablegevorgangs in der Nähe ihres Pferdes stehen.
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Diskutieren Sie den Vorgang im Vorhinein um zu wissen, was Sie und Ihr Pferd erwartet.
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Treffen Sie Vorkehrungen für den zügigen Abtransport und die Beseitigung des Tierkörpers. Holen Sie Erkundigungen bei Ihrem Tierarzt ein.
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Erklären Sie Ihren Familienmitgliedern, besonders Kindern,warum Ihre Entscheidung für eine Euthanasie gefallen ist.
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Erlauben Sie sich zu trauern. Indem Sie mit einer verständnissvollen Person darüber sprechen können Sie ihren Verlust besser verarbeiten.
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Wenn Ihr Pferd versichert ist, verständigen Sie bitte ihre versicherungsgesellschaft vor dem Euthanasietermin, um unnötige Probleme mit den Ansprüchen zu vermeiden.
Ein
stressfreies Ende
Als besorgter Tierbesitzer wollen Sie natürlich auch ein stressfreies und schmerzloses Ende. In der Regel wird Ihr Tierarzt Medikamente in einer Dosis verabreichen, die ausreicht, das Zentrale Nervensystem dauerhaft auszuschalten.
Die
Applikation führt danach zum Herzstillstand und das Pferd wird
aufhören zu atmen. Das Medikament wirkt schnell und effizent.
Natürlich reagiert nicht jedes Pferd in exakt der gleichen Art
und Weise. Wenn Sie sich also entschieden haben, während der
letzten Injektion bei Ihrem Pferd zu sein, seien Sie bitte darauf
gefasst, das Ihr Tier schnell niederfallen kann oder noch tiefe
Atemzüge möglich sind. Auch Zuck- und Ruderbewegungen
kommen gelegentlich vor, bevor das Pferd endgültig einschläft.
Im Versicherungsfall
Wenn Ihr Pferd versichert ist,
machen Sie sich mit den Vertragskonditionen ihrer Police vertraut,
bevor Sie handeln. Die meisten Versicherungsgesellschaften verlangen
eine vollständige Information über den Beginn und Verlauf
des medizinischen Zustandes, besonders wenn der Tod oder eine
Euthanasie in Betracht kommt. Auch im Falle eines Notfalls sollte ein
vernünftiger Versuch unternommen werden, die Gesellschaft zu
benachrichtigen. Dies ist die alleinige Aufgabe des Tierhalters,
nicht des Tierarztes. Abgesehen davon liegt es in der Besonnenheit
und Verantwortung des Besitzers und des Tierarztes, im Interesse des
Pferdes zu handeln.
Richtlinien für den Tierarzt
Der Tierarzt wird sich die Entscheidung ebenfalls nicht leicht machen. Über einige Dinge wird er sich Gedanken machen. Diese beziehen sich auf alle Pferde, unabhängig von ihrem finanziellen Wert, und zielen darauf ab, unheilbares und übermäßiges Leiden zu vermeiden und zu beenden.
Folgendes wird er bedenken:
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Ist das Leiden chronisch oder heilbar und mit dauernden- nicht therapierbaren Schmerzen verbunden?
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Lässt der gegenwärtige Zustand auf eine hoffnungslose Prognose schließen?
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Ist das Tier eine Gefahr für sich und /oder seine Umwelt?
Denken Sie im Voraus
Wie jedes Geschöpf, so wird auch Ihr Pferd nicht ewig leben. Wenn Ihr Pferd gesund und glücklich bleibt bis in das hohe Alter und einen natürlichen Tod stirbt, sollten Sie zufrieden sein und dankbar sein. Indem Sie sich immer wieder fragen, was Sie im Falle eines Unfalls täten, oder wie Sie handeln, wenn das Pferd schließlich leidet, können Sie sich am besten vorbereiten. Letztendlich zeigen Sie den gebührenden Respekt gegenüber Ihren Pferd, indem Sie ihm unheilbares Leiden und Schmerzen ersparen.